Legionellen

Untersuchungs- und Informationspflicht bei Legionellen

Nachfolgende Kriterien sind in Deutschland im Bereich der Legionellen für eine verpflichtende Untersuchung ausschlaggebend: Fasst der Wasserspeicher mehr als 400 Liter oder erreicht die Rohrleitung zwischen Wasserspeicher und Entnahmestelle ein Volumen von mehr als 3 Liter und sind z.B. Duschen vorhanden, so sind Analysen auf Legionellen durch den Gesetzgeber vorgeschrieben. Davon ausgenommen sind Ein- und Zweifamilienhäuser.

Die Ergebnisse der durchgeführten Analysen müssen den betroffenen Verbrauchern (z.B. Nutzer, Mieter, Gäste) zur Kenntnis gegeben werden.

Bei Erreichen des technischen Maßnahmenwertes der TrinkwV sind die Messergebnisse zudem durch das Labor dem zuständigen Gesundheitsamt zu übermitteln. Gemäß Trinkwasserverordnung muss der Betreiber dann unverzüglich die Ursachen aufklären, Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher ergreifen und eine schriftliche Risikoabschätzung erstellen incl. einer umfassenden Gefährdungsanalyse. Der Betreiber muss die Verbraucher sowie das Gesundheitsamt umgehend über die ergriffenen Maßnahmen informieren. Oft sind geeignete Desinfektionsmaßnahmen und weitere Beprobungen zielführend.

Infektionsherde und Ansiedlung von Legionellen

In Oberflächenwasser, in feuchtem Boden und im Grundwasser kommen Legionellen natürlich vor. In geringen Mengen können sie daher auch im Trinkwasser vorhanden sein ohne ein Gesundheitsrisiko für Menschen darzustellen. Legionellen können, wie andere Bakterien, exponentiell wachsen. Im Temperaturbereich zwischen 25°C und 45°C gedeihen die stäbchenförmigen Bakterien besonders gut und können sich in Protozoen wie z.B. Amöben zusätzlich vermehren. Mögliche Infektionsquellen für den Menschen sind jegliche Stellen an denen Wasser verdampft, verdunstet oder kondensiert wie beispielsweise in Duschen oder Klimaanlagen.

Gesetzliche Grenzwerte helfen Maßnahmen zu ergreifen

Um das Risiko zu minieren, fordert der Gesetzgeber die jährliche Untersuchung öffentlicher sowie die Untersuchung gewerblich genutzter Anlagen alle drei Jahre. Für Legionellen ist kein Grenz- oder Richtwert festgelegt, sondern ein „technischer Maßnahmenwert“ von 100 KBE/100 ml, dieser muss mit der neuen Trinkwasserverordung 2023 unterschritten werden. Es gilt die Meldepflicht bei Erreichen des Maßnahmenwertes, also ab einem festgestellten Wert von 100 KBE/100 ml und führt dann unmittelbar zur Notwendigkeit weiterer Maßnahmen.