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Im Oktober trafen sich in Köln 7.400 Aussteller aus 107 Ländern und 165.00 Fachbesucher aus 198 Ländern auf der weltgrößten Lebensmittel-Messe. Aber was im Vorfeld als „Innovationen“ angekündigt wurde, entpuppte sich oft als „alter Wein in neuen Schläuchen“.

 

Hier wie versprochen ein kurzes und subjektives Fazit eines Kräfte zehrenden eintägigen Messerundgangs durch 10 der 11 Hallen:

 

  • Bio-Produkte liegen noch immer im Trend, aber die BIOFACH in Nürnberg ist eindeutig der bessere Marktplatz für die Ökobranche. Einige unserer bekannten Bio-Kunden waren in Köln gar nicht vertreten.
  • Als Schwerpunkt der angekündigten Innovationen erwiesen sich überwiegend Verpackungen. Viel knall-bunt bedruckte Folie und „convenience“-Produkte, die niemand braucht, wie z.B. gematschtes Obst im Quetschbeutel für Kinder. Sorry, warum kann man den lieben Kleinen nicht einfach mal einen Schnitz Apfel, eine Karotte oder eine schon von Natur aus ideal und ökologisch optimal verpackte Banane als Snack in die Hand drücken?
  • Den Insektenburger, der durch die ANUGA-Pressenotizen geisterte, habe ich leider nicht gefunden, sonst hätte ich ihn bestimmt probiert.
  • Für den ambitionierten Hobbykoch gibt es auch was Neues: schwarz-glänzender Trüffelstaub aus einem Fläschchen, das eher an ein Nasenspray aus der Apotheke erinnert? Das hat wirklich gefehlt!
  • Was machen eigentlich die zahlreichen Aussteller aus Fernost an ihren Ministändchen vier Tage lang? Wo sich doch fast nie irgendein potentieller Kunde für ihre in Plastiktütchen verpackten, teilweise nicht identifizierbaren Waren zu interessieren scheint?
  • Immer wieder einen Messebesuch wert: Die kleinen Kostproben im Vorbeigehen, besonders bei den italienischen und spanischen Feinkost-Händlern. Ein Konzentrat an Köstlichkeiten, die man sonst suchen müsste.
  • Ebenfalls weiterhin im Trend: „Frei-von“- Produkte und Popcorn in den Geschmacksrichtungen „fiery Worcester Sauce & sun-dried tomato“ und „sour cream & black pepper“, von denen mir die nette Hostess am Stand eine ganze Plastiktüte voll mit gab, weil „last day and shelf life expired“.
  • Ach ja, die Tageskassenpreise sind unverschämt und die Baustelle vor der Messe gibt es immer noch. Gefühlt hat sich da seit Jahren nichts geändert.

 

Kurz: Die ANUGA 2017 war auch dieses Jahr einen Besuch wert, auch wenn es nichts wirklich „Neues“ zu sehen und berichten gab.

 

Dr. Frank Mörsberger