Roggen, Getreide

In einigen Regionen in Deutschland konnten im Getreide der Ernte 2020 erhöhte Gehalte des Mutterkornpilzes Claviceps purpurea nachgewiesen werden..

 

Getreide für Lebensmittelzwecke müssen den gesetzlichen Anforderungen (EU Verordnung 1881/2006) entsprechen. Der Höchstgehalt von 0,5 g/kg Sklerotien im ungemahlenen Getreide (0,05%) darf nicht überschritten werden. In den Getreidemühlen werden die Sklerotien in der Regel durch spezielle Verfahrensschritte abgetrennt. Dennoch empfehlen wir zur Absicherung vermehrt Stichprobenprüfungen vorzunehmen, wobei es auf eine korrekt vorgenommene Probenahme ankommt. Ist der Grenzwert überschritten, darf das Getreide nicht einfach in der Futterproduktion verwendet werden, denn auch für Futtermittel-Ausgangserzeugnisse und Mischfutter mit Getreidekörnern gilt gemäß der Richtlinie 2002/32/EG ein gesetzlicher Grenzwert, in diesem Fall von maximal 0,1 %.

 

Ergotalkaloide sind hoch toxisch. Besonders gefährdet für einen Befall mit Claviceps purpurea ist Roggen. Der Pilz befällt jedoch auch andere Getreide wie Weizen, Gerste, Triticale und Mais. Der Befall hängt maßgeblich von den Witterungsbedingungen zur Blütezeit ab und unterliegt daher regionalen Schwankungen.

Die Untersuchung auf den Mutterkornanteil in ungemahlenem Getreide erfolgt durch eine optische Kontrolle und Bestimmung des Gewichtsanteils der aussortierten Sklerotien.

 

Bei Mahlerzeugnissen werden hingegen die Ergotalkaloide mittels chromatographischer Analyse (HPLC MS/MS) selbst bestimmt. Für Ergotalkaloide gibt es noch immer keine EU-Grenzwerte, jedoch gilt ein Minimierungsgebot.

 

Die Labore der AGROLAB GROUP verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der Getreideuntersuchung und führen diese Analysen für Sie schnell und zuverlässig durch.

 

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Autor: Frank Mörsberger